Sardinien: orchideenreiche Insel

  • Normans Ragwurz (Ophrys normanii)
    Normans Ragwurz (Ophrys normanii) an einem Fundort auf Sardinien
Land: Italien
Termin: Die Termine für 2025 stehen momentan noch nicht fest (12 Reisetage)
Reiseleitung: → Reiner Merkel
Teilnehmende: min. 10, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen
 
PDF (2024)

Während des Frühlings lockt die zweitgrößte Insel im Mittelmeer mit einem Reichtum an Farben und Düften: Sattgrün mit bunten Blüten, beispielsweise von Ginster und Zistrosen, zeigt sich die Gehölzzone der → Macchie. In den Zwergstrauchgesellschaften der → Garrigue gedeihen Kräuter wie Rosmarin und Lavendel. Ebenso vielfältig sind die Landschaftsformen über den unterschiedlichen Gesteinen, die sich in Höhen von bis zu 1 800 Metern erheben. Sardinien wirkt wie ein eigenständiger kleiner Kontinent.

Entsprechend abwechslungsreich ist unser Reiseprogramm: Wir besuchen die geschützte Molentargius-Saline (→ Parco Naturale Molentargius Saline) mit ihren Rosaflamingos ebenso wie die durch jahrhundertelange menschliche Nutzung entstandenen Strauchheiden und jahrhundertealte Wälder mit Stein-Eichen, Kork-Eichen und Flaum-Eichen. Im → Nationalpark Gennargentu erwarten uns Orchideen, Lilien und Pfingstrosen sowie mit großem Glück außerdem Mufflons.

Mehr als 2 500 Arten an Blütenpflanzen sind auf Sardinien nachgewiesen; gemeinsam mit Korsika bildet die Insel ein eigenes Florenreich. Rund 350 Arten sind endemisch. Von den etwa 40 Orchideen-Taxa kommen 3 Ragwurze ausschließlich auf der Insel vor. Sowohl nach dem maximal 4 Zentimeter großen Zwergedelweiß als auch nach dem bis zu 3 Meter aufragenden Riesenfenchel werden wir suchen.

Eine kulturhistorische Besonderheit Sardiniens sind die Turmbauten der → Bonnanaro-Kultur (2200 bis 1600 vor Christus) und der nachfolgenden → Nuraghen-Kultur (1600 bis 400 vor Christus). Sie sind Zeugnisse einer Zeit der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte. Im Archäologischen Park von Selene (→ Parco Archeologico di Selene) besuchen wir eine Siedlung aus dem 15. Jahrhundert vor Christus mit Fundamenten und Gigantengräbern.

An etwa 300 Tagen im Jahr scheint auf Sardinien die Sonne. Zur Reisezeit im Mai erwarten uns im mediterranen Klima bis zu 22 °C. Bekannt ist die Insel zudem für ihre Küche mit zahlreichen regionalen und traditionellen Spezialitäten. In den Bergdörfern leben übrigens besonders viele Menschen, die über 100 Jahre alt sind. Grund dafür soll die gesunde Ernährung sein …

Programm

1. Tag: Anreise nach Cagliari – Iglesias

Anreise nach Cagliari. Je nach persönlicher Präferenz kann dies klimaschonend per Bahn oder per individueller Pkw-Anreise bzw. Flug erfolgen. Treffpunkt ist der Flughafen Cagliari. Gemeinsamer Transfer zum Hotel in Iglesias.

2. Tag: Iglesias

Wir fahren in die Gegend westlich und nördlich von Iglesias. Dort liegen die meisten Vorkommen von → Ophrys chestermanii und → Ophrys normanii. Auch Ophrys morisii ist zu erwarten.

3. Tag: Iglesias – Alghero

An diesem Tag machen wir uns auf nach Norden bis Alghero. Unterwegs besuchen wir das bei Orchideenfreund*innen gut bekannte Eukalyptus-Wäldchen südwestlich von Sanluri (→ Serapias nurrica, Ophrys papilionacea subsp. grandiflora und andere) und die interessanten Lebensräume der Sinis-Halbinsel (→ Ophrys fusca subsp. lepida, Ophrys fusca subsp. corsica, Ophrys fusca subsp. liveranii).

4. Tag: Alghero

Um Alghero besuchen wir individuenreiche Fundorte unter anderem mit → Ophrys annae, einer Art aus der bornmuelleri-Gruppe, sowie vielleicht noch Ophrys praecox.

5. Tag: Alghero – Tempio Pausania

An diesem Tag fahren wir die innere und äußere Gallura, eine urtümliche Granitlandschaft mit einzigartigen Tafoni-Verwitterungen, Glockenbergen und Kork-Eichenwäldern. Entlang unseres Weges gibt es mehrere Exkursionspunkte mit reichen Fundmöglichkeiten für Orchideen und andere Pflanzen.

6. Tag: Tempio Pausania – Lanusei

Wir erkunden den Süden im Supramonte, dem zweithöchsten Gebirge Sardiniens. Es besteht aus mesozoischem Kalkstein. Das Gebirge fällt mit steilen Hängen in den Golf von Orosei ab. Nach Exkursionen an mehreren Fundpunkten (unter anderem → Orchis quadripunctata supbs. brancifortii) geht es am Nachmittag weiter nach Lanusei.

7. und 8. Tag: Lanusei

An diesen beiden Tagen erkunden wir auf ganztägigen Exkursionen den südlichen Gennargentu und die Ogliastra. Die starken Höhendifferenzen und die geologische Variabilität auf engem Raum führen dort zu einer hohen Vielfalt an unterschiedlichen Biotoptypen. Wir werden auf Arten wie → Dactylorhiza insularis, → Ophrys morisii, → Ophrys panattensis und → Ophrys eleonorae treffen. Ergänzend besuchen wir den Parco archeologico Bosco Seleni mit Gigantengräbern und Nuraghen (Turmbauten der Bonnanaro-Kultur).

9. Tag: Lanusei – Iglesias

Entlang der Küste fahren wir zuerst südlich und dann westlich über Cagliari nach Iglesias. Vormittags besuchen wir Fundorte nordöstlich und südöstlich von Lanusei, unter anderem mit → Limodorum trabutianum. Nachmittags begeben wir uns zu den Salinen südöstlich von Cagliari mit ihrer vielfältigen Vogelwelt (zum Beispiel → Rosaflamingos und → Zwergdommeln). Botanisch interessant sind die Vorkommen des → Malteserschwammes.

10. Tag: Iglesias

Erneut fahren wir in die Gegend westlich und nördlich von Iglesias sowie zum bekannten Eukalyptus-Wäldchen südwestlich von Sanluri. Wir erhoffen uns, die Hochblüte von Ophrys chestermanii und Ophrys normanii zu erleben. Im Eukalyptus-Wäldchen haben wir Chancen auf Sichtung der etwas später aufblühenden Serapias nurrica subsp. santuingense, die nur im Süden Sardiniens vorkommt.

11. Tag: Rückreise ab Iglesias

Gemeinsamer Transfer von Iglesias zum Flughafen Cagliari und individuelle Rückreise.

Artimpressionen

Preise pro Person

Grundpreis im Doppelzimmer: 2 590 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 460 €

klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 237 kg CO2): ab etwa 185 €
Flug (unverbindlich) (∅ Klimawirkung: 716 kg CO2): ab etwa 400 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 478 kg CO2)

Nachlässe auf Grundpreis

Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen bei NABU-naturgucker.de: 3 %
Aktive Beobachter*innen (> 250 Beobachtungen) bei NABU-naturgucker.de: 4,5 %

(Es kann pro Person jeweils nur ein Preisnachlass in Anspruch genommen werden.)

Leistungen

Nicht eingeschlossene Leistungen

  • An-/Abreise nach/von Cagliari
  • Übrige Mahlzeiten (vor Ort als Mittagspicknick)
  • Getränke
  • Trinkgelder
  • Persönliche Ausgaben

Hinweise

Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.

Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.

Bildquellen:
Artfoto Normans Ragwurz: Reiner Merkel
Alle weiteren Fotos: (c) Stefan Munzinger/NABU-naturgucker.de