Tausend Hügel und ein Großer Sand
Termin: Die Termine für 2025 stehen momentan noch nicht fest (5 Reisetage)
Reiseleitung: mehrere regionale Naturgucker*innen (inhaltlich), NABU|naturgucker (organisatorisch)
Teilnehmende: min. 6, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen
Unsere erste Netzwerkreise führt ins westliche Rhein-Main-Gebiet. Konzipiert und begleitet wird sie schwerpunktmäßig von Stella Mielke und anderen sehr aktiven und erfahrenen Mitgliedern aus unserer Gemeinschaft auf → NABU-naturgucker.de, die die Exkursionsgebiete seit Jahren regelmäßig besuchen und ihr Insiderwissen teilen möchten. Sie wenden sich an begeisterte Naturbeobachtende, die Lust haben, mit ihnen ausführlich zu exkursionieren und viele Arten aus den unterschiedlichsten Gruppen kennenzulernen. Im besonderen Fokus der Reise stehen Insekten und Pflanzen.
Wie beim Insektengucken üblich, werden wir uns sehr langsam durch die Gebiete bewegen und daher keine sehr weiten Wege (bis ca. 4 km) zurücklegen. So sind besonders intensive Naturbeobachtungen möglich.
Die Reise ist keine Fotoreise, jedoch werden wir für die Bestimmungen der kleinen Welt der Insekten und Pflanzen, die unsere Hauptziele sind, natürlich auch mit Kameras arbeiten. In welcher Reihenfolge wir die geplanten Gebiete besuchen, werden wir wetterabhängig kurzfristig entscheiden.
Mittelpunkt der Reise ist der Mainzer Sand, ein Naturschutzgebiet von europaweitem Rang: Die Binnendünen dieses → „Großen Sands“ sind vor rund 10 000 Jahren entstanden und bis heute ständigen Veränderungen unterworfen. Das Gebiet ist international bekannt für seine außergewöhnliche Pflanzen- und Tierwelt, darunter Arten, die für Deutschland teils nur oder fast ausschließlich hier nachgewiesen sind. Reliktpflanzen nacheiszeitlicher Steppengebiete sowie wärmeliebende und trockenheitsresistente Spezies sind im Mainzer Sand zu finden. Aufgrund seiner europaweiten Bedeutung gehört das Gebiet zum → Natura 2 000-Netzwerk.
Vom Weinbau geprägt ist die rheinhessische Hügellandschaft, von der die Reisenden Gebiete am → Kloster Jakobsberg in Ockenheim, am → Rochusberg in Bingen und in Ingelheim kennenlernen werden. Mit den Rohrwiesen von Worms-Rheindürkheim und/oder dem Altrheinsee Eich stehen größere Feuchtgebiete auf dem Programm, in denen besondere Vogelarten brüten und Libellen vorkommen.
Programm
1. Tag: Anreise und erste Exkursion
Nach der individuellen Anreise treffen wir uns um 16 Uhr zu einer ersten Erkundung des Naturschutzgebiets Mainzer Sand. Auf der Hundewiese gibt es nicht nur spielende Vierbeiner zu sehen, sondern wir bekommen auch einen ersten Eindruck von der Insektenvielfalt der sandigen Lebensräume.
2. Tag: Mainzer Sand
Von etwa 9 bis 15 Uhr beschäftigen wir uns mit Insekten und Pflanzen im Mainzer Sand. Den Pflanzen und Bienen, Wespen, Käfern sowie Fliegen gilt unser Hauptaugenmerk. Immer wieder gelingen hier spektakuläre Wiederfunde oder Erstfunde für Deutschland. Beispiele aus der Insektenwelt sind die → Dünen-Steppenbiene (Nomioides minutissimus), die mehr als 100 Jahre nicht mehr nachgewiesen war, oder die aus dem Mittelmeerraum stammende → Kirbys Heuschreckenjäger-Grabwespe (Prionyx kirbii). Unter den Pflanzen finden sich ebenfalls zahlreiche besondere Arten wie → Sand-Lotwurz (Onosma arenaria), → Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides) oder das nach dem Mainzer Professor → Georg Ludwig Koeler benannte → Blaugrüne Schillergras (Koeleria glauca).
Wenn in der Gruppe Interesse besteht, überqueren wir am Nachmittag den Rhein und besuchen den Schlosspark Biebrich in Wiesbaden. Er ist unter Vogelfreund*innen weithin bekannt für seine großen Vorkommen von → Halsbandsittichen (Psittacula krameri) und → Großen Alexandersittichen (Psittacula eupatria).
3. Tag: Rheinhessische Hügellandschaft
Welche Insekten und Pflanzen in den Weinbergen am Jakobsberg von Ockenheim leben, erkunden wir am Vormittag. Nach einem gemeinsamen späten Mittagessen spazieren wir durch biologisch bewirtschaftete Weinberge am Rochusberg in Bingen. In beiden Gebieten können wir eine besonders große Vielfalt an Schmetterlingen und Käfern erwarten. Mit einer exotisch anmutenden Besonderheit kann am Nachmittag Ingelheim aufwarten: Hier brüten → Bienenfresser (Merops apiaster) in einer Sandgrube. Und wo insektenfressende Vögel leben, kommen natürlich auch wieder besondere Arten von Sechsbeinern vor.
4. Tag: Rheinhessisches Röhrichtgebiet und Lösshohlwand
Bereits um 8 Uhr begeben wir uns in die größeren Feuchtgebiete der Rohrwiesen von Worms-Rheindürkheim oder an den Altrheinsee von Eich. Hier brüten zahlreiche seltene Vogelarten, darunter der → Purpurreiher (Ardea purpurea), und es gibt reiche Vorkommen von Insekten. Mehr als 25 Libellenarten sind aus den Rohrwiesen bekannt, darunter auch die → Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum) und der → Südlicher Blaupfeil (Orthetrum brunneum).
Als Kontrast erkunden wir am Nachmittag die Lösshohlwand von Kirchbühl mit ihren Insekten- und Pflanzenarten. Zum Abschluss ist eine Weinprobe bei einem Biowinzer geplant.
5. Tag: Mainzer Sand
Wir beenden die Reise am Ausgangsort und schauen am Vormittag gemeinsam, ob wir bei nun womöglich anderem Wetter andere Arten beobachten können als bei den ersten beiden Besuchen.
Artimpressionen
Preise pro Person
Grundpreis im Doppelzimmer bei 6 – 12 Teilnehmenden: 1.050 €
Zuschlag für Einzelzimmer jeweils: 110 €
Nachlass bei Buchung der Reise ohne Unterkunft, aber mit Frühstück und Abendessen jeweils: 200 €
klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: je nach Anreise): Preis je nach Abreiseort
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: je nach Anreise): Preis je nach Abreiseort
Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen bei NABU-naturgucker.de: 3 %
Aktive Beobachter*innen (> 250 Beobachtungen) bei NABU-naturgucker.de: 4,5 %
Es kann pro Person jeweils nur einer der drei zuvor genannten Preisnachlässe in Anspruch genommen werden. Sie sind mit dem weiter oben genannten Preisnachlass bei Buchung der Reise ohne Unterkunft, aber mit Frühstück und Abendessen kombinierbar.
Leistungen
- Hotelübernachtungen (wenn gebucht)
- Halbpension
- Alle Exkursionen und Transfers gemäß Programm
- Eintritte laut Programm
- Reduktion des CO2-Fußabdruckes via → atmosfair gemäß → ökologischer Verpflichtungserklärung
Nicht eingeschlossene Leistungen
- An-/Abreise nach/von Mainz
- Übrige Mahlzeiten (vor Ort als Mittagspicknick)
- Getränke
- Trinkgelder
- Persönliche Ausgaben
Hinweise
Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.
Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.
Bildquellen:
Slider: alle Bilder (c) Stella Mielke/NABU-naturgucker.de
Artimpressionen: alle NABU-naturgucker.de: Purpurreiher (c) Ina Siebert, Sand Silberscharte (c) Stella Mielke, Südlicher Blaupfeil (c) Frank-Philip-Gröhl, Halsbandsittich (c) Thilo Bruder, Großer Alexandersittich (c) Frank-Philip-Gröhl, Europäisches Schwarzkehlchen und Hauhechelbläuling (c) Stella Mielke, Sand Lotwurz (c) Arno Laber, Dünen Steppenbiene (c) Harald Bott, Fledermaus Azurjungfer (c) Jens Winter, Kirbys Heuschreckenjäger Grabwespe (c) Volker Hohenberg, Bienenfresser (c) Horst Engler