Peloponnes und Kefalonia: Orchideenvielfalt pur

  • Gemeinsame Exkursion, (c) Stefan Munzinger/NABU-naturgucker.de
    Gemeinsame Exkursion
Land: Griechenland
Termin: Die Termine für 2025 stehen momentan noch nicht fest (13 Reisetage)
Reiseleitung: → Stefan Munzinger
Teilnehmende: min. 5, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen
 
PDF (2024)

Botanische Besonderheiten und kulturhistorische Stätten im Süden des griechischen Festlands, auf der Halbinsel der → Peloponnes und den Ionischen Inseln → Kefalonia sowie → Lefkada sind das Ziel dieser Reise. Unter Orchideenbegeisterten sind diese Gegenden für ihre endemischen Taxa bekannt, einige haben sogar ihren Entstehungsschwerpunkt hier. Mehr als 40 verschiedene Knabenkräuter, Ragwurze und Zungenstendel erwarten uns zur Reisezeit.

Seit der Bronzezeit leben Menschen auf den größeren Ionischen Inseln. Im Lauf der Jahrhunderte wechselte die Herrschaft vom Römischen zum Byzantinischen Reich, von der Republik Venedig zu Frankreich und Großbritannien. 1864 traten sie dem griechischen Staat bei. Auf Kefalonia werden wir auf vielfältige Zeugnisse dieser wechselvollen Geschichte treffen.

Im Vergleich zum Klima der südlicheren griechischen Inseln zeigen sich die klimatischen Bedingungen der Inselgruppe milder und feuchter. Ihre Vegetation ist daher üppiger, wenn auch dort, wie auf anderen Inseln, durch die Abholzung einstiger Wälder nun Zwergstrauchheiden und → Macchien dominieren. In den Hochlagen Kefalonias, der größten Ionischen Insel, gehören noch ursprüngliche Wälder mit der Kefalonischen Tanne zu den kontrastreichen Landschaften. 

Orchideenstandorte und griechische Kultur erleben wir auf der Peloponnes und dem Festland nördlich des Golfs von Patras und von Korinth. Auf der Peloponnes wird uns die → Ausgrabung von Nemea begeistern. Zum krönenden Abschluss geht es in die antike Stadt → Delphi, einen der heiligsten Orte Griechenlands und Weltkulturerbe. Eindrucksvoll und wild präsentiert sich die umgebende Landschaft.

Zur Reisezeit im April können wir mit einer Temperaturspanne von etwa 14 °C bis 20 °C rechnen. Kulinarisch verwöhnen uns auf den Ionischen Inseln typische Gerichte der griechischen Küche genauso wie italienisch und französisch beeinflusste Speisen. Typische Spezialitäten umfassen Gemüse-, Fisch- und Fleischgerichte.

Programm

1. Tag: Anreise nach Athen

Anreise nach Athen in Griechenland. Je nach persönlicher Präferenz kann dies klimaschonend per Bahn oder per individueller Pkw-Anreise bzw. Flug erfolgen. Treffpunkt ist der Flughafen von Athen. Gemeinsamer Transfer zum Hotel in Tripoli auf der Peleponnes.

2. Tag: Tripoli

Exkursionen ausgehend von Tripoli führen uns beispielsweise in die Umgebung des Bahnhofes von Paradise, einem legendären Fundort für die Äskulap-Ragwurz. Zu erwarten sind unter anderem eine breite, manchmal vor allem am Anfang sogar verwirrende Vielfalt von Ophrys-Arten: → Ophrys aesculapii, → Ophrys mammosa, etliche auch klein abgegrenzte fusca-Formen (darunter → Ophrys fusca subsp. punctulata, → Ophrys fusca subsp. bilunulata), → Ophrys spruneri und → Ophrys ferrum-equinum, → Ophrys herae, mehrere Formen von → Ophrys tenthredinifera. Aus den Reihen der Orchis-Arten ist → Orchis quadripunctata zu finden, dazu ebenso der eine oder andere Zungenstendel. Eine auffällige Art ist der → Peloponnes-Tragant (Astragalus drupaceus).

3. Tag: Tripoli – Nafplio

Heute führt uns die Fahrt von Tripoli in den Osten der Peloponnes, es geht durch das gebirgige Innere bis an den Argolischen Golf bei Nafplio/Tolo. Unterwegs unternehmen wir selbstverständlich wieder Exkursionen. Im Fokus stehen zwei Fundorte in mittlerer Höhenlage, natürlich mit Ragwurzen wie beispielsweise → Ophrys reinholdii sowie Vertretern der Knabenkräuter wie → Neotinea lactea. Je nach Interesse können wir zudem einen Abstecher zum Strand von Nafplio unternehmen, wo sich zumeist zahlreiche Vogelarten der Feuchtgebiete und Küsten beobachten lassen.

4. Tag: Nafplio

An diesem Tag gehen wir in der Umgebung von Nafplio an einigen kleineren Fundorten auf die Suche nach Ragwurzen. Zielarten sind beispielsweise → Ophrys argolica, → Ophrys oestrifera subsp. bremifera und → Serapias bergonii sowie → Serapias parviflora. Im Süden der Argolischen Halbinsel suchen wir schließlich nach → Ophrys melena in Abgrenzung zu → Ophrys sicula. Das artenreiche Ziel belohnt die längere Anfahrt!

5. Tag: Nafplio – Patras

Die Fahrt führt uns nach Norden, an Argos vorbei nach Nemea. Unser erstes Ziel ist heute die dortige Ausgrabung im Umfeld eines antiken Zeus-Heiligtums. Danach geht es in den nördlich davon liegenden Gebirgszug, den wir auf unserem Weg zum Golf von Korinth queren. Unterwegs gibt es interessante Fundorte u. a. mit → Ophrys hebes, Ophrys herae und erstmals → Ophrys sphegodes subsp. cephalonica. Südlich des Küstenortes Diakofto suchen wir nach der endemischen → Ophrys delphinensis, einer hybridogenen Sippe zwischen Ophrys argolica und → Ophrys oestrifera. Nach den Exkursionen erreichen wir Patras.

6. Tag: Patras – Sami

Mit einer frühen Fähre setzen wir von Patras nach Sami auf der Ionischen Insel Kefalonia über. Nach der Ankunft unternehmen wir erste Exkursionen zu den Orchideen der Insel, voraussichtlich im westlichen Teil.

7. und 8. Tag: Sami

Zwei interessante Exkursionstage führen uns ins Zentrum Kefalonias und zum Kap Mounda, der Südspitze der Insel. Neben der Kefalonia-Ragwurz (Ophrys sphegodes subsp. cephalonia) erwarten uns zahlreiche weitere spannende Arten: Ophrys spruneri, Ophrys ferrum-equinum und vor allem → Ophrys ferrum-equinum subsp. gottfriediana. Hinzu kommen Arten wie Orchis quadripunctata, → Neotinea maculata und → Anacamptis papilionacea. Die Hochlagen der Insel sind durch die fast schwarzen Bestände der → Kefalonische Tanne (Abies cephalonica) geprägt. Einer der Höhepunkt auf Kefalonia wird die Suche nach der endemischen Ophrys mavrochila sein, einer hybridogenen Sippe, die bislang nur am Kap Mounda gefunden werden konnte.

9. Tag: Sami – Vasiliki

Ein besonderer Exkursionshöhepunkt auf Kefalonia ist an diesem Tag die Nachsuche nach Ophrys mavromata, die sich im nördlichen Inselteil in der Gegend um Neochori finden lässt. Sie besitzt riesige schwarz-rote Blütenlippen mit oder ohne Mal. Ihre Interpretation wird sehr spannend!

Am Spätnachmittag setzen wir mit der Fähre zur Nachbarinsel Lefkada über, wo wir in Vasiliki unser Quartier beziehen.

10. Tag: Vasiliki – Amfilochia

Vormittags begeben wir uns an der Westküste der Insel Lefkada nochmals auf die Nachsuche nach verschiedenen Arten wie Ophrys ferrum-equinum, Ophrys mammosa, → Ophrys umbilicata subsp. attica und Orchis quadripunctata in ihrer typischen ionischen Ausprägung. Danach geht es über den Damm zum Festland und an die Südseite des Ambrakischen Golfs. Hier sollten wir u. a. → Ophrys helenae finden, die einzige Ragwurzart, die nicht von Insekten bestäubt wird.

11. Tag: Amfilochia – Nafpaktos

Entlang der Westküste, aber durch das Landesinnere, führt uns die Fahrt nach Süden. Wir starten mit unseren letzten Beobachtungen bei Amfilochia. Danach geht es zur Fragkouleika-Schlucht bei Messolongi, wo uns an einem kleineren Fundort neben anderen wohl auch Ophrys reinholdii auf uns warten wird. Gegen Abend erreichen wir Nafpaktos, ebenfalls bekannt als Lepanto, das am Nordufer des Golfs von Korinth liegt.

12. Tag: Nafpaktos – Thiva

Während unseres letzten Exkursionstages begeben wir uns am Nordufer des Golfs von Korinth nach Osten. Ein kultureller Höhepunkt ist der Besuch von Delphi, dem bekannten Orakel des klassischen Griechenlands. Und natürlich spielen die Orchideen und die griechische Natur wieder die Hauptrolle, liegt doch der locus classicus der Ophrys delphinensis hier. Zudem erwarten uns nochmals Taxa, die wir vom Beginn der Reise kennen: Ophrys aesculapii, → Ophrys fusca subsp. calocaerina und Ophrys argolica.

13. Tag: Thiva – Athen

Nach einer letzten Nacht brechen wir morgens gemeinsam nach Athen auf, wo wir uns verabschieden. Danach erfolgt die individuelle Rückreise.

Artimpressionen

Preise

Grundpreis im Doppelzimmer: 2 490 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 450 €

An-/Abreisemöglichkeiten

klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 434 kg CO2): ab etwa 251 €
Flug (unverbindlich) (∅ Klimawirkung: 1 165 kg CO2): ab etwa 380 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 717 kg CO2)

Nachlässe auf Grundpreis

Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen bei NABU-naturgucker.de: 3 %
Aktive Beobachter*innen (> 250 Beobachtungen) bei NABU-naturgucker.de: 4,5 %

Es kann pro Person jeweils nur ein Preisnachlass in Anspruch genommen werden.

Leistungen

Nicht eingeschlossene Leistungen

  • An-/Abreise nach/von Athen
  • Übrige Mahlzeiten (vor Ort als Mittagspicknick)
  • Getränke
  • Trinkgelder
  • Persönliche Ausgaben

Hinweise

Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.

Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.

Bildquellen:
Ophrys mavrochila und Ophrys mavromata: (c) Mathias Lohr
Alle weiteren Fotos: (c) Stefan Munzinger/NABU-naturgucker.de