Apulien: Promontorio del Gargano und La Murgia

  • Typischer Orchideen-Fundort in Apulien
    Typischer Orchideen-Fundort in Apulien
Land: Italien
Termin: Die Termine für 2025 stehen momentan noch nicht fest (11 Reisetage)
Reiseleitung: → Reiner Merkel
Teilnehmende: min. 8, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen
 
PDF (2024)

→ Apulien ist sozusagen Italiens (verlängerter) Stiefelabsatz und lockt mit zahlreichen botanischen sowie kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten in malerischer Landschaft. Besonders abwechslungsreich gestaltet sie sich auf der gebirgigen Halbinsel → Gargano. Dieser Sporn Italiens ist vor Jahrmillionen aus einer Insel entstanden, die sich mit dem Festland verbunden hat. Aufgrund dieser geologischen Geschichte zeigt die Vegetation noch heute einige deutliche Gemeinsamkeiten mit dem gegenüberliegenden griechischen Festland. So kommt dort beispielsweise die ostmediterrane Igel-Wolfsmilch vor. Das Promontorio del Gargano zeichnet sich insgesamt durch einen außergewöhnlichen Artenreichtum aus und ist einer der größten → Nationalparks Italiens.

Rund 60 Orchideen-Taxa, darunter zahlreiche Ragwurze, gedeihen auf Höhenzügen mit ansonsten spärlicher Vegetation, auf der hügeligen Karsthochebene und in sommergrünen Wäldern mit Flaum-Eichen. An der Küste mit teils hohen Kalksteinklippen wachsen Pinien, im inneren Teil der üppige, montane Rotbuchenwald Foresta Umbra. Weiß getüncht sind die Häuser in den Dörfern mit ihren verwinkelten Gassen.

Den eigentlichen Absatz des italienischen Stiefels bildet die Halbinsel → Salento, auf der wir weitere Ragwurz-Taxa und Knabenkräuter entdecken können. Typisch für die Region sind Olivenbäume, Weinberge und die Masserien, burgenähnliche Gutshöfe aus dem 16. Jahrhundert. Zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören die → Trulli in → Alberobello. Diese kegelförmigen Rundhäuser aus geschichtetem Kalkstein sind teilweise über 300 Jahre alt.

Ein weiteres Weltkulturerbe in unserem Reiseprogramm ist die mittelalterliche Festung → Castel del Monte mit ihrem achteckigen Grundriss. Sie wurde von Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen zwischen 1240 bis etwa 1250 erbaut, aber nie vollendet. Zudem besuchen wir die romanische Kirche → San Leonardo di Siponto und die Stadt → Lecce mit ihrem Hafen.

Im Frühling während unserer Reisezeit ist es in Apulien warm und sonnig mit Temperaturen von rund 20 °C. Viele bekannte italienische Spezialitäten stammen aus diesem Landesteil. Gutes und schmackhaftes Essen ist dort allgegenwärtig, darunter zum Beispiel die Pastasorte → Orecchiette – während unserer Reise werden wir sicherlich einige dieser Köstlichkeiten in ihrer Ursprungsregion genießen können.

Programm

Folgende Lebensräume werden wir während der Reise kennenlernen:

Auf den Höhenzügen im südlichen Promontorio entwickelten sich durch Überweidung große Gebiete mit spärlicher Vegetation. In den an Feinerde reichen Mulden zwischen nackten Felsen blühen im Frühjahr zahlreiche Geophyten (Hermesfinger, Schwertlilien). Daneben überrascht immer wieder die Vielzahl der Orchideen, darunter → Orchis italica und → Orchis quadripunctata, → Ophrys passionis subsp. garganica,→ Ophrys sipontensis, → Ophrys bertoloniiformis, → Ophrys archipelagi und → Ophrys biscutella

In den mittleren Höhenlagen des Promontorio del Gargano wachsen ausgedehnte, sommergrüne Eichenwälder mit → Flaum-Eichen. Zu einer Vielzahl mediterraner Sträucher gesellen sich dort vermehrt Elemente der montan-mediterranen Flora. Eine der charakteristischen Orchideen ist die Fingerwurz → Dactylorhiza romana, welche meist gelb blüht und nur selten in der rötlichen Farbvariante gefunden wird.

In den Hochlagen des Gargano treffen wir im Waldschutzgebiet Foresta Umbra auf einen montanen Rotbuchenwald. Diese mitteleuropäisch geprägte Pflanzengesellschaft versetzt uns fast nach Deutschland zurück, wären da nicht die zahlreichen → Neapolitanischen Alpenveilchen und der → Italienische Aronstab

Die Hochfläche Alta Murgia ist eine hügelige Karsthochebene von etwa 4 000 km2 Ausdehnung, die sich parallel zur Küste vom Nordwesten zum Südosten der Region Apulien erstreckt. Auf den kargen und trockenen Böden werden überwiegend Oliven kultiviert. Von Schafen beweidete Ödlandflächen mit Garrigue-Macchie-Mosaiken sind der Lebensraum einer artenreichen Orchideen-Flora. Beim Transfer in die Region von Alberobello wird die nördliche Alta Murgia mit Gipfeln von bis zu über 700 m Höhe überquert. Das Exkursionsgebiet liegt hauptsächlich im südöstlichen Teil der Murge, der niedrigeren Murgia Meridionale mit Höhen von meist unter 500 m. Spezifische Orchideen dieser Region sind unter anderem → Ophrys apulica, → Ophrys celiensis, → Ophrys parvimaculata, → Ophrys bertolonii und → Ophrys tarentina.

Besondere Wuchsorte und Arten werden auf dem Absatz des italienischen Stiefels, also in der Region Salento, um die Stadt Lecce angetroffen. Dort im extremen Süden herrscht in der Küstenebene ein trocken-warmes Klima mit einigen gut erhaltenen Resten von Aleppo-Kiefernwäldern und Macchie-Garrigue-Komplexen, in denen → Ophrys candica, → Ophrys tardans und → Serapias cordigera gedeihen. Unmittelbar an der Küste sind in gehölzfreien Brackwassersümpfen → Anacamptis laxiflora und → Anacamptis palustris zu finden.

1. Tag: Anreise nach Bari – Mattinata

Anreise nach Bari. Je nach persönlicher Präferenz kann dies klimaschonend per Bahn oder per individueller Pkw-Anreise bzw. Flug erfolgen. Unser Treffpunkt ist der Flughafen Bari. Gemeinsamer Transfer zum Hotel in Mattinata.

2. bis 5. Tag: Mattinata

Vier Tage stehen uns für die Exkursionen ins Promontorio del Gargano sowie in dessen Umgebung zur Verfügung.

6. Tag: Mattinata – Alberobello

Wir fahren, unterbrochen von mehreren Beobachtungsstopps, von Mattinata durch die Alta Murgia nach Alberobello, die Stadt der Trulli. Unterwegs besuchen wir das Castel del Monte.

7. bis 10. Tag: Alberobello

Diese vier Tage nutzen wir für Ganztagesausflüge in der Murgia und in den Salento.

11. Tag: Rückreise ab Bari

Gemeinsamer Transfer von Alberobello zum Flughafen Bari und individuelle Rückreise.

Artimpressionen

Preise pro Person

Grundpreis im Doppelzimmer: 2 050 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 320 €

An-/Abreisemöglichkeiten

klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 113 kg CO2): ab etwa 185 €
Flug (unverbindlich) (∅ Klimawirkung: 705 kg CO2): ab etwa 350 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 127 kg CO2)

Nachlässe auf Grundpreis

Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen bei NABU-naturgucker.de: 3 %
Aktive Beobachter*innen (> 250 Beobachtungen) bei NABU-naturgucker.de: 4,5 %

(Es kann pro Person jeweils nur ein Preisnachlass in Anspruch genommen werden.)

Leistungen

Nicht eingeschlossene Leistungen

  • An-/Abreise nach/ab Bari
  • Übrige Mahlzeiten (vor Ort als Mittagspicknick)
  • Getränke
  • Trinkgelder
  • Persönliche Ausgaben

Hinweise

Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.

Veranstalter dieser NABU|naturgucker-Reise ist die → NABU|naturgucker geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen. Hier finden Sie die Angaben zum → Datenschutz.

Bildquellen:
Siponto-Ragwurz: (c) Reiner Merkel, alle weiteren Fotos: (c) Stefan Munzinger/NABU-naturgucker.de