Südbulgarien: Treffpunkt dreier Pflanzenregionen

  • Naturbelassener Flusslauf, (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
    Naturbelassener Flusslauf
Land: Bulgarien
Termin: 15.06.2024 bis 22.06.2024 (8 Reisetage)
Reiseleitung: lokale, Deutsch sprechende Reiseleitung → Dr. Dimitar Dimitrov
Teilnehmende: min. 5, max. 12
Reiseveranstalter: NABU|naturgucker-Reisen
 
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Bulgarien liegt im Nordosten der Balkanhalbinsel und grenzt im Norden an die breit fließende Donau und Rumänien, im Osten an das Schwarze Meer. Nachbarstaaten im Westen sind Serbien und Nordmazedonien, im Süden Griechenland und die Türkei. Ebenen mit den großen Flüssen Donau und Mariza, Hügellandschaften sowie Hoch- und Mittelgebirge in west-östlicher Ausrichtung prägen das südosteuropäische Land.

Auf unserer Reise lernen wir südlich der Hauptstadt Sofia mehrere Gebirge mit ihrem großen Reichtum an Flora und Fauna kennen. Drei Pflanzenregionen mit Arten aus den Hochgebirgen der Alpen und des Himalajas sowie dem Mittelmeerraum treffen in Bulgarien zusammen. Am höchsten auf der gesamten Balkanhalbinsel erhebt sich das → Rila-Gebirge mit dem 2 925 Meter hohen Musala. Rund 2 000 Pflanzenarten kommen dort in Wäldern, Strauch- und Grasformationen sowie in alpinen Regionen vor, darunter circa 100 Endemiten.

Alpin ist auch das → Pirin-Gebirge mit 40 Gipfeln über 2 500 Metern. Zu 60 % ist es bewaldet. Mehr als 100 seltene Arten sowie tertiäre und glaziale Relikte gedeihen dort; 15 Arten sind endemisch. Das Pirin-Gebirge ist der größte Nationalpark in Bulgarien und seit 1983 → UNESCO-Weltnaturerbe. Im ältesten Gebirgsmassiv des Landes, den → Rhodopen, erwarten uns über 90 Endemiten. Beeindruckende Karstlandschaften, üppige Blumenwiesen, der Duft von Harz sowie zahlreiche Quellen und Flüsse kennzeichnen die Rhodopen.

Besichtigen werden wir zudem das kulturelle Wahrzeichen Bulgariens: Das im 10. Jahrhundert gegründete → Rila-Kloster entwickelte sich im Mittelalter zu einem bedeutenden geistigen Zentrum. Die mehrfach zerstörte Anlage wurde 1834 neu errichtet und gehört zum → Weltkulturerbe der UNESCO.

Auf unserer Reise erleben wir ein Hochgebirgsklima mit Temperaturen von teilweise unterhalb von 10 °C. Nur in tieferen Regionen werden es bis zu 24 °C sein. Würzige, bodenständige Eintöpfe werden uns bei Bedarf aufwärmen. In der vielfältigen bulgarischen Küche mit ihren orientalischen und mediterranen Einflüssen werden so gut wie alle Gerichte von Gemüse und Salat begleitet.

Programm

1. Tag: Anreise nach Sofia

Anreise nach Sofia in Bulgarien. Je nach persönlicher Präferenz kann dies klimaschonend per Bahn oder per individueller Pkw-Anreise bzw. Flug erfolgen. Treffpunkt ist der Flughafen von Sofia. Gemeinsamer Transfer zum Hotel im Naturpark Vitoscha-Gebirge.

Das Gebirge befindet sich nur ungefähr 10 km vom Zentrum der Stadt Sofia entfernt. Obwohl es nahe der Hauptstadt liegt, ist es sehr artenreich. Dort erfreuen sich Naturbegeisterte an den interessanten und seltenen Vertretern der bulgarischen Flora und Fauna. Zu finden sind: Lilium jankae, → Goldakelei (Aquilegia chrysantha), → Echtes Narzissenwindröschen (Anemonastrum narcissiflorum), → Kleines Zweiblatt (Listera cordata), → Trollblume (Trollius europaeus) sowie → Grünblütiger Fingerhut (Digitalis viridiflora), → Wolliger Fingerhut (D. lanata) und → Großer Gelber Fingerhut (D. grandiflora). Darüber hinaus ist mit → Dactylorhiza cordigera, → Nigritella nigra und anderen Orchideen zu rechnen.

2. Tag: Vitoscha – Bansko

Auf der Fahrt nach Bansko besuchen wir das Gebirge Golo Bardo. Die Felsen und der Boden selbst sind stark durch das Grundgestein Kalkstein geprägt. Viele seltene und schöne Pflanzen erwarten uns, u. a. → Ageratumblättrige Schafgarbe (Achillea ageratifolia), Edraianthus serbicus, → Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Verbascum anisophyllum, → Gold-Wundklee (Anthyllis aurea), → Dalmatinische Lotwurz (Onosma visianii), → Centaurea immanuelis-loewii und → Strandfliederblättrige Hasenglocke (Asyneuma limonifolium). Vom Gipfel genießen wir eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Bergstöcke. Unterwegs besuchen wir das berühmte Rila-Kloster, das bereits im 10. Jahrhundert gegründet wurde.

3. Tag: Bansko

Die heutige Exkursion führt uns in den Pirin-Nationalpark, der auf der UNESCO-Liste des Weltnaturerbes steht, sowie in den Rila-Nationalpark, dem jüngsten der bulgarischen Nationalparks. Unsere Ziele sind jeweils die Hochlagen bis 2 000 m mit ihrer spezifischen Vegetation und vielen seltenen Pflanzen. Mit dem Bus fahren wir hoch in die Berge hinauf, so dass keine allzu anstrengenden Aufstiege bewältigt werden müssen. 

4. Tag: Bansko – Dospatin (Rhodopen)

Ein weiterer Tag steht uns für botanische Exkursionen in den Hochlagen des Pirin-Nationalparks mit seiner einmaligen Flora zur Verfügung. Danach fahren wir in die Rhodopen nach Dospatin in das Dabrash Hotel.

5. und 6. Tag: Rhodopen

Während dieser beiden Tage unternehmen wir Exkursionen in die herrliche Gebirgswelt der Rhodopen an der Grenze zu Griechenland. Wir besuchen u. a. das Beglika Reserve in den zentralen Rhodopen. Selbstverständlich legen wir unterwegs zahlreiche Exkursionsstopps an den Wiesen ein, die im Frühling wie riesige Teppiche aus Blumen wirken. Es blühen Veilchen (Viola spec.), Felsenblümchen (Draba spec.), Micromeria-Arten, → Tauben-Storchschnabel (Geranium columbinum) und Flockenblumen (Centaurea spec.). Das ist natürlich nur ein kleiner Teil der zahlreichen Pflanzen­arten, die uns vor Ort mit großer Wahrscheinlichkeit begeistern werden. Und ganz nebenbei: Die reichhaltige Insektenwelt kann mit der Pflanzenvielfalt gut mithalten!

7. Tag: Rhodopen – Trigrad

Eine botanische Exkursion führt uns in die besonders schöne Felsenschlucht von Trigrad und in die darüberliegenden Hochlagen. Gleich am Eingang der Schlucht beeindrucken die riesigen Felsen, die überall emporragen, sowie das tiefe Felsental des Flusses. Die Landschaft ist so einzigartig, dass Worte sie nur sehr unzureichend beschreiben können.

Uns erwarten voraussichtlich spannende Funde: Seltene Exemplare der östlichen Unterart der Schwarz-Kiefer, die → Krim-Kiefer (Pinus nigra subsp. pallasiana), die Endemiten → Rhodopen-Veilchen (Viola rhodopea) und Rhodopen-Skabiose (Centaurea biebersteinii subsp. rhodopaea), außerdem → Alpen-Aster (Aster alpinus), → Berg-Baldrian (Valeriana montana) sowie viele Orchideen (→ Cephalanthera rubra, → Dactylorhiza maculata agg., → Dactylorhiza incarnata agg., Arten aus der → Epipactis helleborine agg., → Neotinea ustulata u. a.).

Am späten Nachmittag treffen wir in unserem Hotel in Trigrad ein.

8. Tag: Rückreise ab Sofia

Gemeinsamer Transfer von Trigrad zum Flughafen in Sofia und individuelle Rückreise.

Artimpressionen

Preise

Grundpreis im Doppelzimmer: 1 290 €
Zuschlag für Einzelzimmer: 210

An-/Abreisemöglichkeiten

klimaschonende Bahnanreise (∅ Klimawirkung: 434 kg CO2): ab etwa 240 €
Flug (unverbindlich) (∅ Klimawirkung: 1 165 kg CO2): ab etwa 350 €
Pkw-Anreise (∅ Klimawirkung: 717 kg CO2)

Nachlässe auf Grundpreis

Mitglieder des NABU: 3 %
Registrierte Nutzer*innen bei NABU-naturgucker.de: 3 %
Aktive Beobachter*innen (> 250 Beobachtungen) bei NABU-naturgucker.de: 4,5 %

Es kann pro Person jeweils nur ein Preisnachlass in Anspruch genommen werden.

Leistungen

Nicht eingeschlossene Leistungen

  • An-/Abreise nach/von Sofia
  • Übrige Mahlzeiten
  • Getränke
  • Trinkgelder
  • Persönliche Ausgaben

Hinweise

Die Mindestanzahl der Teilnehmenden muss bis 4 Wochen vor Reisebeginn erreicht sein.

Veranstalter dieser Reise ist NABU|naturgucker-Reisen der → naturgucker.de geG. Es gelten die folgenden → Reisebedingungen.

Bildquellen:
Naturbelassener Flusslauf, Am Dorfrand, Felsen in den Rhodopen, Thymian und andere Pflanzen, Großblütige Strahldolde (Orlaya grandiflora), Kappenammer (Emberiza melanocephala), Großer Frauenspiegel (Legousia speculum-veneris), Wolfsmilch (Euphorbia spec.), Metallfarbener Distelbock (Agapanthia violacea): (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
Wiese mit Siegwurzen, Ginster und Wiesenlandschaft, Ziegelrotes Lungenkraut (Pulmonaria rubra), Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe): (c) Luise Stephani/NABU-naturgucker.de
Bosnische Fingerwurz (Dactylorhiza cordigera subsp. bosniaca), Baum-Weißling (Aporia crataegi), Wanzen-Knabenkraut (Orchis coriophora), Rhinanthus rumelicus subsp. rumelicus, Wolliger Fingerhut (Digitalis lanata): (c) Wolfgang Piepers/NABU-naturgucker.de, Rila-Kloster: (c) Memory Catcher/Pixabay